Der Bildstock am Rothenberg
Die Einsegnung
Von den Treppenstufen zur Marienwaldkapelle eröffnete Franz Hölper auf seiner Trompete am 02. Mai die Einsegnungsfeier mit dem sinnlichen „Ave Maria“ von Franz Schubert.
Der Vorsitzende des Ortsausschusses Klaus Welzhofer begrüßte die zahlreichen Anwesenden der Einsegnung des Marienbildstockes am Fuße des Rothenbergs, die sich allesamt an die Corona bedingten AHA-Regeln hielten. Er ging dabei darauf ein, wie die jahrelange Suche einer gestifteten Marienfigur nach einem geeigneten und würdigen Platz ein Ende gefunden habe. Die Marienfigur, die samt Bildstock einsegnet werden solle, wurde vom Holzschnitzer Josef Schnee aus Dorndorf hergestellt und Peter Bill aus Guckheim übereignet. Der wiederum hat sie den Guckheimern zur Verfügung gestellt. Aber es stellte sich die Frage, wo sie aufgestellt werden soll. Sowohl in der Kirche St. Johannes als auch in der Kapelle gibt es bereits stilechte Marienfiguren. Deshalb hat man sowohl im Förderverein der Marienwaldkapelle als auch im Ortsausschuss nach einem geeigneten dauerhaften Platz gesucht. Wieder ging die Bitte an Peter Bill um Unterstützung. Erst reifte die Idee, die Figur in einem entsprechend großen Holzstamm unterzubringen, so wie man die sog. Marterl im Alpenraum oft an Weggabelungen sieht. Kontakte zum Förster wurden geknüpft. Die Größe der Figur war aber ein Hindernis. Einen derart großen und für eine angemessene Gestaltung gewachsener Baum gab das Guckheimer Forstrevier so leicht nicht her und sollte auch in Anbetracht der aktuellen Situation im Wald dafür nicht geopfert werden.
Vor zwei Jahren hatte der Ortsausschuss das Pfarrfest unter das Motto: „Bildstock“ gestellt, um auch einen finanziellen Grundstock für dessen Bau zu erzielen. Die Resonanz war sehr gut, die Besucher des Pfarrfestes waren sehr an der Errichtung eines kleinen Bauwerks interessiert und haben in schöner Gemeinschaft mit kräftigem Verzehr dafür gesorgt, dass Geld dafür in die Kasse kam.
Nach der Genehmigung des Gemeinderates über den Standort am Rothenberg schied dort ein Bau in modernem design aus. Das sollte sich an den natürlichen Baustoffen der Kapelle orientieren: Bruchsteine und Schiefer. Der Ortsausschuss band Peter Bill in die Verwirklichung des kleinen Projektes mit ein. Der hat dann mit starkem Engagement einen Plan für einen Bildstock erstellt, seine Kontakte zu Fachleuten für die Ausführungen genutzt und selbst Hand angelegt. Von besonderem Wert waren seine Kenntnisse über den ihm bekannte italienische Bruchsteinmaurer Fausto Fiorini, der dann den Auftrag über die Errichtung des Bildstock-Grundkörpers erhielt. Als weiteres Großprojekt haben Sandra und Thomas Goldhausen mit ihrem Unternehmen und für den Ortsausschuss unentgeltlich dafür gesorgt, dass der Vorplatz fach- und umweltgerecht erstellt wurde. Weitere Fachleute waren am Werk und haben unentgeltlich oder einen Obolus fürs Material gearbeitet. Die Liste der Unterstützer ist erfreulich lang: So erstellte die Zimmerei Markus Fasel das Gebälk, Dachdecker Tatarinowitsch stellte die Schiefer bei und Fabian Reschke nagelte sie aufs Dach, Jörg Ochs stellte die gesamten Granitplatten bei und mit seinem Bekannten Peter Gelber brachte er den Spruch auf der Frontplatte an. Ewald Habel aus Weltersburg hat aus einem alten Stück Treppengeländer das Türchen gezaubert. Sylvia Zorn sorgte mit Hilfe ihres Sohnes Leon für die Glasscheibe im Türchen. Egon Horz hat schließlich das Innenleben des Bildstocks aufgehübscht und Bärbel Nass für die Einweihungsfeier den Bildstock mit einem Blumengesteck geschmückt.
Und das Ganze wurde für den Ortsausschuss erst möglich, indem der Förderverein der Marienwaldkapelle die Lohnkosten für den Bruchsteinbau übernommen hat. So ist schließlich das kleine Bauwerk entstanden und der Ortsausschussvorsitzende konnte dafür allen ein herzliches Dankeschön und „Vergelt’s Gott“ sagen.
So war es zu Beginn des Marienmonats Mai den Herren Pfr. Hufsky und Diakon Bruns vorbehalten, den himmlischen Segen für die Marienfigur und den Bildstock zu erbitten und die Einsegnung vorzunehmen.
Pfarrer Hufsky ging in seiner Ansprache auf die traditionelle Verbindung von der Gottesmutter Maria mit dem Monat Mai ein und freute sich darüber, dass der Weg zur Marienwaldkapelle jetzt mit einem solch gelungenen Marienbildstock bereichert ist.
Der vollendete Bildstock bei der Einweihung
Der Text der Tafel am Bildstock
Hr. Diakon Bruns spricht die Fürbitten
Herr Pfr. Hufsky segnet den Bildstock ein
Bilder vom Bau des Bildstocks..
Der ausgesuchte Platz für den Bildstock am Fuße des Rothenbergs. Die Gemeindevertreter gaben grünes Licht für den Bau
Der italienische Bruchsteinmaurer Fausto Fiorini bei der Arbeit
Der Bildstock wächst
Um den Grundkörper herum gestaltet Fausto die Bruchsteine
Der Innenraum nimmt Gestalt an
Mit Hilfe einer Holzschablone wird er Innenraum gestaltet